München (ots) –

„ttt-extra“ – die Sondersendung des ARD-Kulturmagazins – berichtet über die Höhepunkte und Trends der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Den Ruf, ein politisches Festival zu sein, bestätigt die Berlinale in diesem Jahr ganz besonders. Filme aus Israel und der Ukraine erkun­den Ursachen und Folgen von Krieg und Terror. Der deutsche Wettbewerbsbeitrag „In Liebe, Eure Hilde“ erzählt vom Widerstand im Nationalsozialismus. Max Moor ist rund um das Festival­zentrum am Potsdamer Platz unterwegs und trifft die Stars und die wichtigen Filmemacherin­nen und Filmemacher.

„Reisen in den Krieg: Die Ukraine auf der Berlinale“

Den Finger in die ukrainische Wunde legen zwei Dokumentarfilme: „Turn In The Wound“ des amerikanischen Kult-Regisseurs Abel Ferrara und „A Bit Of A Stranger“ der ukrainischen Fil­me­macherin Svitlana Lishchynska. Ferrara erkundet das Leben in der Ukraine seit dem russi­schen Überfall, montiert die Berichte über die Grauen des Krieges mit der Poesie von Patti Smith-Per­formances. Svitlana Lishchynska begibt sich dagegen auf eine Reise in die eigene Vergangen­heit und Identität als russischsprachige Ukrainerin aus Mariupul.

„ttt“ begleitet sie durch das Festival – und auch in die Weltpremiere von Ferraras Film.

Autor: Norbert Kron

„Berlinale in der Krise?“

Die 74. Berlinale ist nach nur fünf Jahren schon die letzte für den Künstlerischen Leiter Carlo Chatrian. Er hinterlässt, was Kritiker ein Festival im Stillstand nennen: Es mangele der Berli­nale an herausra­genden Wettbewerbsbeiträgen und vor allem an Publikumsfilmen – an Glanz und Prominenz aus Hol­lywood. Hat der Cineast Chatrian einfach kein Händchen für die delikate Balance zwischen Kunst und Kom­merz, die das – zunehmend hinter Cannes und Venedig zurückfallene – Festival braucht oder welche handfesten Gründe gibt es für den Niedergang der früher politisch und künstle­risch so lebendigen, im­mer wieder auch mal glamourösen Veranstaltung „Berlinale“?

„ttt“ spricht mit Carlo Chatrian über seinen Abschied und über die Bedeutung und Rolle von Film­festivals – in turbulenter Zeit.

Autor: Andreas Lueg

„Filme über Israel: Ein Land im Krieg, ein Land im Umbruch“

Der Nahost-Konflikt beschäftigt auch die Filmfestspiele in Berlin. Aus Sorge vor Protesten bei Filmen mit thematischem Bezug wurde das Berlinale-Personal besonders geschult. Unter an­de­rem zeigt das Festival den neuen Film des israelischen Regie-Altmeisters Amos Gitai: In „Shikun“ reflektiert Gitai darüber, wie sich eine Gesellschaft unter dem Einfluss totalitärer Ge­danken verwandelt – ein tiefenpsy­chologische Studie der eigenen Heimat. Der von einem pa­läs­tinensisch-israelischen Kollektiv ge­drehte Dokumentarfilm „No Other Land“ hingegen doku­men­tiert Menschenrechtsverbrechen im West­jordanland – und ist selbst doch ein Plädoyer für Freundschaft und Zusammenhalt zwischen Israelis und Palästinensern. Ein naiver Traum in Zeiten von Terror und Krieg?

„ttt“ hat die Filmemacher getrof­fen.

Autorin: Petra Dorrmann

Der deutsche Film auf dem Festival

Zwei deutsche Filme sind im Rennen um den Goldenen Bären: Andreas Dresen erzählt in „In Liebe Eure Hilde“ die Geschichte von Hilde Coppi, Widerstandskämpferin im Dritten Reich. Und Regisseur Matthias Glasner präsentiert „Sterben“, ein Familiendrama um die Konfrontation mit dem Tod.

Autor: Lutz Pehnert

Moderation: Max Moor

„ttt – titel thesen temperamente“ ist am Sendetag ab 20:00 Uhr in der ARD Mediathek verfügbar.

Redaktion: Christine Thalmann, Tim Evers

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Quelle: ots