München (ots) –
Moderation: Isabel Schayani
Geplante Themen:
Russland: Neues Geschichtsbild
„Letzte Adresse“ heißt ein Projekt, eine Bürgerinitiative, die in Russland an die Opfer des Terrors unter Stalin erinnert. Sie bringen Tafeln an den Häusern der Opfer an. Allerdings würden die Tafeln jetzt oft wieder abgerissen. „Geschichte ist jetzt plötzlich politisch, alle sind vorsichtig“, sagt Oksana Matwijewskaja. Sie bietet Stadtführungen an, denn an die dunkle Geschichte des Landes zu erinnern wird immer mehr zur heiklen Angelegenheit. Vergangenes Jahr wurden neue Schulbücher für das Fach Geschichte vorgestellt. In Rekordzeit geschrieben, auf Wunsch des Präsidenten – auch er selbst ist darin schon Thema. Die Bücher reichen bis zum Beginn des Kriegs gegen die Ukraine, der natürlich „spezielle Militäroperation“ heißt. Alles drin: die Krim, die Gebiete im Osten der Ukraine, die man hier „neue russische Gebiete“ nennt und der angebliche Neonazismus, der die Ukraine beherrsche. (Autorin: Ina Ruck / ARD Moskau)
Ukraine: Die Korruptionsbekämpferin
Sie hat einst auf dem Maidan in Kiew gegen Korruption demonstriert. Julia Maruschewska. Heute ist die 34-Jährige eine junge Reformerin, angetreten, die verkrusteten Strukturen im ukrainischen Verteidigungsministerium aufzubrechen. „Der Kriegszustand ist die beste Zeit für Reformen“, meint die Ukrainerin. Auch wenn das Land künftig mehr Waffen eigenständig herstellen will, werden in den kommenden Jahren Milliarden internationale Gelder durch das Verteidigungsministerium fließen. Maruschewska soll daher für Transparenz und mehr Effizienz sorgen, damit zukünftig so gut wie keine Gelder mehr versickern. (Autorin: Birgit Virnich / ARD Kiew)
Ukraine: Front oder Familie?
Vor zwei Jahren lebten Uljana und Ruslan Lastivka mit ihren beiden Kindern in Kyiv. Der russische Angriffskrieg machte aus Ruslan einen Soldaten und aus Uljana und den Kindern Geflüchtete. Vor drei Monaten wurde Ruslan in der Nähe von Awdijiwka getötet. Uljana trauert und steht vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens: Sie überlegt, selbst an die Front zu gehen – als Notfallsanitäterin. Doch die Sorge um ihre Kinder und die unendliche Dauer der Einberufung lassen sie zweifeln. Ein Film über die Zerrissenheit einer Mutter im Krieg. (Autor: Vassili Golod, ARD Kiew)
Schweiz: Wintersport im Klimawandel
Der Aletsch-Gletscher ist Unesco-Welterbe. Doch der größte Gletscher der Alpen im Schweizer Wallis schmilzt unaufhaltsam dahin. So weit, so bekannt. Das Problem: Wenn der Gletscher unten wegschmilzt, rutscht der Berg drüber ab. Das wäre kein Problem, wenn auf dem Berg nicht ein Skigebiet wäre mit unzähligen Liften. Doch die Schweiz ist die Schweiz – und da haben die Ingenieure natürlich für alles eine Lösung parat. Wie sich ein Schweizer Skigebiet im Kanton Wallis für den Klimawandel wappnet. (Autor: Matthias Ebert / ARD Genf)
Polen: DJane mit 85
Mit ihren 85 Jahren ist sie die älteste DJane in Polen und bessert sich damit ganz nebenbei auch noch ihre kleine Rente auf. Wirginia Szmyt rockt die Tanzsäle Polens. „Nur weil man Rentnerin ist, heißt das nicht, dass man nur noch wie eine Geranie in der Fensterbank sitzen und für die Enkel Mittag kochen muss“. Sie ist schon so lange im Business, seit 25 Jahren. Ein zweites Leben nach dem ersten quasi. Früher war sie Sonderpädagogin. Und mit Menschen wollte sie weiter arbeiten. Nur diesmal eben mit Musik. (Autorin: Kristin Joachim / ARD Warschau)
Indien: Die Straßenschule
Mehr als 80 Kinder unterrichtet Than Singh täglich – mitten auf einem Parkplatz in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi. Vor acht Jahren hat der Polizist dieses Projekt ins Leben gerufen. Mit der Straßenschule will er denjenigen helfen, die aus armen Verhältnissen stammen und ansonsten keinen Zugang zu Bildung hätten. Der Ehrgeiz der Kinder ist riesig – denn die Schule bietet für sie die große Chance auf ein besseres Leben außerhalb der Slums. (Autor: Oliver Mayer / ARD Neu-Delhi)
Weltspiegel-Podcast in dieser Woche:
Wintersport in Zeiten des Klimawandels
Moderation: Janina Werner
Redaktion: Heribert Roth/Petra Schmitt-Wilting
Pressekontakt:
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Quelle: ots